Eingestellt am 18.08.2009 von Helge Tefs (DG0NF)
Wie schon seit 14 Jahren trafen sich Funkamateure des Ortsverbandes V30 und Freunde auch dieses Jahr wieder, um vom Leuchtturm auf der Greifswalder Oie am International Lighthouse and Lightship Weekend teilzunehmen. Die Mannschaft bestand diesmal aus Werner (SWL), Hartmut (DL4NWD), Uwe (DL3NUA), Frank (DG2NUE), Dietmar (DH6RD), Helge (DG0NF), Manfred (DJ8PW – E10), Frank (DL3NSM – V11), Frank (DL7FBG – V11) und Thomas (DG1RTF – S07).
Die Reise begann am Freitag, den 14. August 2009 gegen 09.30Uhr am Hafen in Peenemünde. Nachdem das Equipment und die Verpflegung auf dem“Seeadler“ verstaut und alle Leute an Bord waren, ging es direkt zur Greifswalder Oie. Die 1,5h Überfahrt war diesmal recht „wellig“, da es etwas windig war. Aber einem Funkamateur auf dem Weg zum begehrten Ziel kann ja nichts aufhalten. Auf der Insel wurde dann der Multikar der Seenotrettung ausgeliehen, unsere Sachen vom Seeadler auf das Fahrzeug verladen und die Vorhut mit dem Fahrzeug auf den Weg geschickt, um schon mal alle Türen zu öffnen.
Nach gut 1,5km Fußmarsch waren wir dann alle am Leuchtturm angekommen. Sack und Pack wurde ins Gebäude verfrachtet und der Multikar wieder zur Seenotrettung gebracht. Danach machten wir uns bei Kaffee und Kuchen an die Planung für den Aufbau der Antennen. Sofort anfangen konnten wir eh nicht, weil wir warten mußten, bis die Touristen wieder vom Gelände waren.
Dieses Jahr hatten wir auch einen Ausleger und ein Drehgerät für die UKW-Antenne (9 Element Tonna Yagi) dabei. Obwohl alles recht gut geplant war, gestaltete sich das Anbringen der Antennenkonstruktion bei dem starken Wind auf dem Turm als sehr kompliziert. Aber da viele Hände halfen, klappte es dann doch. Die Draht-Antennen für die Kurzwellen-Stationen waren viel schneller und einfacher aufgebaut.
Insgesamt nahmen wir 4 Stationen in Betrieb. Drei Stationen nur für Kurzwelle und eine Station für UKW (2m SSB) oder Kurzwelle. Letzteres aber nur im Notfall.
Als die erste Antenne hing, wurde diese gleich mit den ersten QSOs getestet. Der Andrang war noch nicht ganz so groß. Verständlich, da das eigentliche Lighthouse-Weekend ja erst gegen 0.00 Uhr UTC beginnen sollte.
Schnell wurden auch die restlichen Antennen aufgebaut. Nicht ganz einfach gestaltete sich die Anbringung der 2m-Antenne samt Drehgerät. Der Wind erschwerte das Ausbringen des langen Auslegers ungemein und, wer wie ich, mit Höhenangst zu kämpfen hat, hätte wohl auch keinen Fuß auf die Balustrade des Leuchtturmes gesetzt. Aber zum Glück hatten wir mit DG2NUE, DL7FBG und DG1RTF drei Höhenerfahrene OMs in der Mannschaft und so hing auch die UKW-Antenne irgendwann am Turm.
Zum Abendbrot hatte Werner Flundern besorgt, die er und Uwe im Räucherofen auf dem Leuchtturmgelände frisch zubereiteten. So frisch geräucherter Fisch ist doch sehr lecker…
Der Abend ging mit Funkerei, Klönsnack, ein paar Braunschen Röhren und etwas Antennenöl zuende.
Am Samstag hatten wir ein besonderes Erlebnis: Hatten wir schon die letzten Jahre versucht, unser OV-Mitglied Hajo (DL1NZA) irgendwie auf Kurzwelle zu erreichen, hatten wir dieses Jahr endlich Glück und so zierte der folgende Eintrag unser Logbuch:
Hajo aktivierte den Leuchtturm Bjuröklubb SE0036, der durch Zufall an diesem Wochenende auch gerade 150-jähriges Jubileum hatte.
Aber auch andere Leuchttürme schafften den Eintrag in unser Logbuch. Insgesamt ging es ganz gut und sogar auf UKW waren schöne QSOs möglich, wenn sich die ganze Sache auch schwieriger gestaltete, als auf Kurzwelle. Mal 30min erfolglos CQ-Rufen war keine Seltenheit.
Der Leuchtturm auf der Greifswalder Oie kann ja auch von Ausflugsgästen besichtigt werden. Schon die vergangenen Jahre hatten wir viele Fragen zu unserem Hobby zu beantworten. Dieses Jahr hatte Tom (DG1RTF) dann die zündende Idee, doch einfach mal einen Tisch samt Funkgerät rauszustellen und dort Betrieb zu machen. So können die Gäste dann direkt sehen, was wir so treiben und auch live am Funkgeschehen teilhaben. Die Idee wurde sowohl von allen OMs begeistert aufgenommen und wie sich hinterher zeigte, waren auch die Ausflugsgäste sehr interessiert. So einfach kann Öffentlichkeitsarbeit sein…
Am Sonntag mußten wir ganz langsam ans Aufräumen und Abbauen denken. Glücklicherweise hatten wir etwas mehr Zeit, als die vergangenen Jahre, da wir erst Nachmittags von der Insel herunter mußten. Also Funkbetrieb bis Mittag, dann Technik und Antennen abbauen und alles Reinigen, damit wir auch nächstes Jahr wieder auf die Oie dürfen…
Als alles fertig und der Multikar für den Transport zum Hafen beladen war, wurde noch ein Gruppenbild gemacht und schon war das Wochenende vorbei.
Die Bilder zum Wochenende gibt es wie immer in der Galerie.