Beim ILLW 2014 wurde von Christian, DC7VS (als Gast mit beim ILLW auf der Greifswalder Oie), die Idee geboren, eine DLFF-Nummer für die Greifswalder Oie zu beantragen und diese im Jahr 2015 zu aktivieren.
Anfang 2015 war es dann soweit. Christian hatte die Nummer beantragt und diese wurde uns bis zum Anfang Mai zugesagt, parallel liefen die Planungen für die Erstaktivierung. Hartmut, DL4NWD, hatte dabei die größte Last zu tragen. Er organisierte die Unterkunft beim Verein Jordsand, die Überfahrt mit einer privaten Motoryacht und alles, was wir an Getränken und Verpflegung benötigten. Außer Hartmut und mir konnte aus beruflichen oder familiären Gründen kein weiterer OM von V30 an der Aktion teilnehmen. Wir wollten aber ein 5-Mann-Team bilden, weshalb außer Christian noch Ronny (DG2RON) und Marcel (DO2MRC) mitkommen konnten.
Am Morgen des 29.Mai 2015 startete ich von Freital aus und sammelte auf dem Weg zum finalen Treffpunkt, am Sportboothafen von Freest, noch Ronny und Christian ein. Marcel und Hartmut kamen separat dort hin. Am Hafen trafen wir dann auch unseren Skipper, Holger. Wir beluden Holgers Schiff mit Verpflegung und Technik und dann ging es los. Auf der Überfahrt wurde die Landschaft bewundert und schon geplant, wie wir weiter vorgehen wollten.
Als wir im Hafen der Greifswalder Oie anlegten, erwartete uns schon Matthias Mähler vom Verein Jordsand mit dem Multikar, um unsere Ausrüstung zur Vogelschutzstation zu transportieren. Dort angekommen wurden die Station und die uns zugewiesenen Räumlichkeiten besichtigt. Wir planten die Funkstationen und die Antennen und begannen mit dem Aufbau. Insgesamt brachten wir vier Antennen in die Luft. Zwei Drahtantennen wurden am Schornstein des alten Heizhauses befestigt und von dort abgespannt und zwei Vertikalantennen wurden mittels Glasfiebermast aufgestellt.
Ein kleineres Problem stellte die Stromversorgung dar. Durch den Ausfall eines Akkus konnte die Solaranlage der Vogelschutzstation nicht richtig arbeiten. Aushilfsweise wurden alle Räume über Kabeltrommeln und Verteiler aus einer Notsteckdose, die am Inselnetz hing, mit Strom versorgt. Wir mussten also sehr sparsam mit Strom umgehen.
Nachdem alle Antennen und Stationen aufgebaut waren, gab es einen kleinen Imbiss zur Stärkung und Christian startete die Aktivierung mit dem ersten QSO zur Vergabe der neuen DLFF-Nummer…
Die Technik spielte gut und zeitweise waren alle vier Stationen gleichzeitig in Betrieb. Dank Bandfilter und guter Planung beim Antennenaufbau auch ohne Störungen.
Zwei Tage bzw. Nächte sind nicht viel Zeit. Wir wollten uns auch nicht nur mit Funken beschäftigen, es sollte ja auch etwas Spaß dabei sein. So wurden neben der Funkerei auch die Insel und der Leuchtturm besichtigt, viele Fotos gemacht, sich etwas über die Beringung der Vögel auf der Greifswalder Oie informiert und mit den Vogelschützern geplaudert. Den Abschluss bildete ein gemeinsamer Abend mit den Vogelschützern, an dem ich selbst nur kurz teilgenommen habe, da es mir gesundheitlich nicht so gut ging. Ich hätte mir auf der Überfahrt wohl doch besser eine Jacke anziehen sollen…
Am Sonntag Vormittag wurde dann alles abgebaut und die Heimreise angetreten.
Insgesamt kamen ca. 500 QSOs ins Log, die QSL-Karten dafür liegen bereit und sollten sogar teilweise (Anforderung!) schon versandt worden sein.
Mein aufrichtiger Dank geht an Hartmut, DL4NWD, für die Organisation und den Willen, mit uns diese Aktion durchzuführen. Ich hoffe, es hat ihm nicht nur Arbeit, sondern auch Spaß gemacht. Weiterhin an unseren Skipper, Holger, der uns mit seinem Schiffchen heil auf die Insel und wieder zurück gebracht hat. Dazu an den Verein Jordsand und Matthias Mähler für die Bereitstellung von Räumlichkeiten und Strom. Außerdem auch an Peter, DM5DX, der sich, ohne an der Aktion teilgenommen zu haben, mit dem Versand der QSL-Karten abplagen muss.
73, Helge (DG0NF)